"Anneliese“ heimholen
Die Traditionsgemeinschaft Fliederhorst Ahlhorn möchte ‚ihre "Anneliese", den ehemals in Ahlhorn stationierten Hubschrauber Bell UH D-1, der auf dem Bild zu sehen ist, wieder an den Standort Ahlhorn zurückholen – als Museumsstück. Dieter Hasebrink, Wulf Bertinetti und Peter Pasternak werben derzeit für Spenden für den Kauf des „beweglichen Denkmals“. Die Traditionsgemeinschaft möchte den Rettungshubschrauber retten. In Ahlhorn,
Bangladesch, Somalia, Äthiopien, Kosovo – „Anneliese“ war weltweit im Such- und Rettungsdienst im Einsatz.
Der deutsche Fernsehzuschauer kennt „Anneliese“ aus der ZDF-Serie „Die Rettungsflieger“. „Anneliese“ ist der Kosename für einen Rettungshubschrauber Typ Bell UH1-D....
Die "guten Geister" hinter der Spendenaktion. Dieter Hasebrink (von links), Wulf Bertinetti und Peter Pasternak.
Dieser „Search and Rescue“ (SAR)-Hubschrauber mit der Kennzeichnung 70+96 war ab 1971 auf dem Fliegerhorst in Ahlhorn stationiert. Nun möchte der Verein „Traditionsgemeinschaft Fliegerhorst Ahlhorn“ seine „Anneliese“ nach Ahlhorn zurückholen – als Museumsstück.
Denn die Traditionsgemeinschaft unterhält in Ahlhorn ein kleines Museum, in dem die über 100-jährige Geschichte des Fliegerhorstes anschaulich nachgezeichnet wird. Auf Anfrage der Traditionsgemeinschaft hat das „Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr“ in Koblenz der Traditionsgemeinschaft „Anneliese“ „zum Zwecke der musealen Nutzung“ für 20.000 Euro zum Kauf angeboten. Da der Hubschrauber vom Typ Bell UH 1-D den Bestimmungen der US-Exportkontrolle unterliege, müsse „für den Verkauf die Zustimmung der US-Regierung“ beantragt werden“, hat das Bundesamt der Traditionsgemeinschaft geschrieben.
Auf dem freien Markt könnte der Hubschrauber wohl das Zehnfache bringen, meinen Experten. Denn „Anneliese“ ist ein voll ausgestatteter Rettungshubschrauber. Ein derart authentisches Stück Ahlhorner Fliegerhorst- Geschichte begeistert die Mitglieder der Traditionsgemeinschaft – einige haben „Anneliese“ noch selbst geflogen.
Der Verein erhofft sich eine Förderung aus dem Leader+-Programm, die Gemeinde Großenkneten hat bereits einen Zuschuss über 2.500 Euro in Aussicht gestellt – Voraussetzung, um die Leader+-Mittel zu erhalten.
Nun hat sich ein Sponsor gefunden, der die ausstehende Summe zur Verfügung stellt – Annelieses Heimkehr steht also nichts mehr im Wege. „Anneliese“ hat eine bewegte Vergangen hinter sich. In US-Lizenz durch den Hersteller Dornier in Oberpfaffenhofen gebaut, erblickte die Bell UH 1-D am 10. Januar 1969 die Welt. Seine Bestimmung fand der Rettungshubschrauber dann am 21. Januar 1969 als Neuzugang des Hubschraubertransportgeschwaders 64 (HTG 64), das 1971 von Penzing bei Landsberg auf den Fliegerhorst nach Ahlhorn verlegt wurde.
Von hier aus und von Hamburg aus gingen die Besatzungen mit „Anneliese“ ihrer Aufgabe des Such- und Rettungsdienstes nach. Nicht nur bei humanitären Einsätzen weltweit, auch bei Verkehrsunfällen in Norddeutschland oder bei Seenot auf der Nordsee halfen die SAR-Spezialkräfte, Menschenleben zu retten.
Heute steht der SAR Hubschrauber 70+96 in Diepholz und wurde dort während der letzten Jahre im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Luftwaffe eingesetzt. Nun soll „Anneliese“ ausgemustert werden. In dem Museum der Traditionsgemeinschaft kann die Bell UH 1-D nun einen würdigen Lebensabend verbringen.